Sind Glasfasern so schädlich wie Asbestfasern?
Laboranalyse Glasfaser
In der Schweiz wird Glasfasertechnologie zunehmend genutzt – ob für schnellen Internetzugang oder als Dämmmaterial im Bauwesen. Immer wieder stellt sich die Frage, ob Glasfasern gesundheitlich ähnlich bedenklich sind wie Asbest. Dieser Beitrag erklärt die Unterschiede, Risiken und den aktuellen Stand der Wissenschaft.

Unterschiede zwischen Glasfasern und Asbest

Asbest ist ein natürlich vorkommendes, faserförmiges Mineral, das früher aufgrund seiner Hitzebeständigkeit und Festigkeit weit verbreitet war.

Glasfasern hingegen sind künstlich hergestellte Fasern aus geschmolzenem Glas, die zu feinen Fasern versponnen werden. Sie werden häufig als Dämmstoffe (Mineralwolle) oder für Telekommunikationskabel eingesetzt.

Gesundheitsrisiken von Glasfasern

Neue Forschungsergebnisse zeigen: Glasfasern sind deutlich weniger gefährlich als Asbestfasern. In der Schweiz ist Asbest heute verboten, da eingeatmete Fasern schwere Erkrankungen wie Asbestose, Lungenkrebs oder Mesotheliom verursachen können.

Während Asbestfasern extrem langlebig und biobeständig sind, werden Glasfasern im menschlichen Körper schneller abgebaut oder ausgeschieden, was das Risiko chronischer Lungenerkrankungen reduziert.

Allerdings kann der Kontakt mit Glaswolle zu Hautreizungen oder Reizungen der Atemwege führen, insbesondere bei der Verarbeitung ohne geeigneten Schutz. Daher ist der korrekte Umgang mit Glasfasern, besonders auf Baustellen, wichtig.

Regelungen und Schutzmassnahmen in der Schweiz

In der Schweiz gelten klare Arbeitsschutzrichtlinien für den Umgang mit mineralischen Fasern. Hersteller müssen angeben, ob ihre Produkte als „biolöslich“ gelten, also im Körper abgebaut werden können. Materialien, die diese Anforderungen nicht erfüllen, unterliegen strengeren Schutzmassnahmen.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Suva empfehlen beim Umgang mit Glasfasern geeignete Schutzausrüstung wie Handschuhe, Atemschutz und Schutzkleidung.

Fazit: Glasfasern sind nicht mit Asbest vergleichbar

Glasfasern sind nicht harmlos, aber auch nicht mit Asbestfasern gleichzusetzen. Während Asbest bereits in kleinsten Mengen eingeatmet fatale Folgen haben kann, sind die Risiken bei Glasfasern vor allem mechanisch bedingt und bei sachgemässem Umgang kontrollierbar.

Die Einhaltung von Schutzvorschriften schützt effektiv vor gesundheitlichen Risiken. Die Bevölkerung in der Schweiz kann beruhigt sein: Glasfasertechnologie birgt bei korrektem Einsatz keine vergleichbaren Gesundheitsrisiken wie Asbest – weder im Netzanschluss noch im Bauwesen.