Die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) markieren einen wichtigen Schritt in der Schweizer Energiepolitik. Ziel dieser Vorschriften ist es, den Energieverbrauch von Gebäuden nachhaltig zu senken und gleichzeitig die CO₂-Emissionen zu reduzieren. Doch wie kam es zur MuKEn 2014 und welche Normen waren zuvor in Kraft?
Historische Vorläufer
Ein wichtiger Meilenstein war das eidgenössische Energiegesetz von 1999, das die Förderung erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz unterstützte. Im Gebäudebereich wurden Anforderungen an den Wärmeschutz und die Energieversorgung eingeführt. Spätere Revisionen stärkten diese Vorgaben – insbesondere mit dem „Energie-Mantelerlass“, der die Energieeffizienz weiter in den Fokus rückte.
Die ersten MuKEn entstanden bereits 1992 und wurden in den Folgejahren mehrfach überarbeitet, zuletzt in der Version von 2008. Diese enthielt bereits Vorgaben zum Wärmeschutz, zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur CO₂-armen Wärmeerzeugung. Die Wirkung blieb jedoch begrenzt, da die Umsetzung kantonal unterschiedlich erfolgte.
MuKEn 2014 – Inhalte und Zielsetzung
Die MuKEn 2014 wurden mit dem Ziel erarbeitet, die Energieeffizienz von Gebäuden schweizweit zu harmonisieren. Sie enthalten Vorgaben für Neubauten und Umbauten.
Zwei Nachweisverfahren:
- Einzelbauteilnachweis: Anforderungen an minimale U-Werte von Dach, Wand, Boden etc.

Tabelle 1: Anforderungen für Neubauten und neue Bauteile bei Umbauten und Umnutzungen 
Tabelle 2: Anforderungen für alle vom Umbau oder von der Umnutzung betroffenen Bauteile - Systemnachweis: Nachweis des Gesamtenergiebedarfs des Gebäudes, oft mit Tools wie Lesosai oder Thermo 7.

Tabelle 3: Grenzwerte für Neubauten oder Umbauten und Umnutzungen je Gebäudekategorie
Vorgaben für Neubauten:
- Maximaler Energiebedarf für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung.
- Verpflichtender Anteil an erneuerbarer Energie.
- Standardisierte Nachweise wie GEAK.
Vorgaben für Umbauten:
Für Umbauten gelten abgeschwächte Anforderungen, jedoch mit klar definierten Standards für Bauteile wie Fenster, Dämmung und Heizsysteme.
Auswirkungen auf den Energieverbrauch
Die Umsetzung der MuKEn 2014 zeigt bereits Wirkung: Der spezifische Energiebedarf für Heizung und Warmwasser ist rückläufig. Moderne Bauten unterschreiten die Anforderungen deutlich, was ökologische und wirtschaftliche Vorteile bringt.

Die MuKEn fördern zudem den Einsatz von Wärmepumpen, Solarenergie und anderen erneuerbaren Quellen.
Fazit: Fundament für mehr Energieeffizienz in der Schweiz
Die MuKEn 2014 sind ein bedeutender Schritt zu mehr Energieeffizienz im Schweizer Gebäudesektor. Trotz ihrer Fortschrittlichkeit bleibt die Herausforderung der kantonal unterschiedlichen Umsetzung bestehen. Nur durch eine koordinierte nationale Anstrengung können die Klimaziele erreicht werden – die MuKEn bieten dafür das solide Fundament.