Recycling spielt in der Schweiz eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen – auch bei der Produktion von Dämmmaterialien. Ein gutes Beispiel dafür ist Glaswolle: Ein bedeutender Teil der verwendeten Rohstoffe stammt aus Altglas. Doch nicht jedes Altglas ist gleichermassen geeignet. Welche Glasarten verwendet werden – und warum das ökologisch sinnvoll ist – erklären wir in diesem Beitrag.
Was ist Glaswolle und warum ist Recyclingglas wichtig?
Glaswolle ist ein mineralischer Dämmstoff, der unter anderem aus recyceltem Glas hergestellt wird. Sie wird in der Gebäudehülle für Wärme-, Schall- und Brandschutz eingesetzt. Durch den Einsatz von Altglas kann der Verbrauch natürlicher Rohstoffe deutlich reduziert werden – das spart Energie und CO₂.
Nicht jedes Altglas eignet sich
Für die Herstellung von Glaswolle wird vor allem sogenanntes Flachglas verwendet. Dazu zählen:
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Fensterglas
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Spiegelglas
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Glastüren
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Glasfassaden
Dieses unterscheidet sich deutlich von Verpackungsglas wie Flaschen oder Konservengläsern. Flachglas hat andere chemische Eigenschaften – es enthält weniger Schwermetalle und Farbzusätze und ist damit ideal für die Weiterverarbeitung in der Dämmstoffindustrie.
Herkunft des Altglases
Das Flachglas stammt hauptsächlich aus der Bauwirtschaft, zum Beispiel aus:
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alten Fenstern
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ausgedienten Fassadenelementen
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Rückbauprojekten und Gebäudesanierungen
In der Schweiz werden rund 50 bis 60 Prozent der Rohstoffe für Glaswolle aus recyceltem Glas gewonnen. Der genaue Anteil hängt von der Verfügbarkeit und der Qualität des gesammelten Materials ab.
Vorteile für Umwelt und Ressourcen
Der Einsatz von Recyclingglas bringt zahlreiche ökologische Vorteile:
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Reduktion des Rohstoffverbrauchs: Es werden weniger Quarzsand, Soda und Kalk benötigt.
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Energieeinsparung: Das Einschmelzen von Altglas benötigt weniger Energie als die Verarbeitung natürlicher Rohstoffe.
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Weniger CO₂-Emissionen: Weniger Energieverbrauch bedeutet auch weniger Treibhausgase.
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Unterstützung der Kreislaufwirtschaft: Wiederverwertung statt Deponierung.
Qualität beginnt mit der richtigen Aufbereitung
Damit aus Altglas hochwertige Glaswolle entsteht, ist eine sorgfältige Aufbereitung notwendig. Fremdstoffe wie:
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Holzreste aus Fensterrahmen
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Dichtstoffe
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andere Glasarten
müssen vor dem Einschmelzen zuverlässig entfernt werden. Nur so kann ein qualitativ hochwertiger Dämmstoff hergestellt werden, der den Anforderungen im Bauwesen gerecht wird.
Fazit
Für die Herstellung von Glaswolle-Dämmung wird überwiegend recyceltes Flachglas verwendet – nicht Verpackungsglas. Diese Wiederverwertung schont wertvolle Ressourcen, spart Energie und reduziert Emissionen. Damit leistet Glaswolle nicht nur einen Beitrag zur Energieeffizienz von Gebäuden, sondern auch zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in der Schweiz.