Schimmelbefall in Gebäuden ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern birgt auch gesundheitliche Risiken. Schimmelpilze beeinflussen die Raumluftqualität stark und können die Gesundheit gefährden oder zumindest beeinträchtigen. Die Ausprägung der toxischen und allergenen Wirkungen ist von der Art der Schimmelpilze (Spezies) und insbesondere von der aufgenommenen Gesamtmenge abhängig.Ein Schimmelbefall kann nach einer energetischen Sanierung erfolgen, was für unerwarteten Ärger sorgt. In diesem kurzen Beitrag wird aufgezeigt, wieso dies möglich ist und weshalb häufig Wärmebrücken die Ursache dafür sind.
Damit Schimmelpilzsporen in Innenräumen auskeimen und wachsen können, müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein:
- Ausreichend Feuchte
- Ein geeignetes Temperaturspektrum
- Nahrung aus organischen Verbindungen (Substrat)
In den allermeisten Innenräumen ist die Temperatur optimal für einen Schimmelpilz. Auch ein geeignetes Substrat ist fast immer vorhanden, da bereits Ablagerungen von organischen Stäuben an der Bauteiloberflächen ausreichen. Somit gilt es zur Verhinderung von Schimmelbildung in Innenräumen den Fokus auf die Feuchte zu legen.
Die Mehrheit der Schimmelpilze benötigen eine Oberflächenfeuchte von 70 bis 98 %. Ursachen für solch hohe Oberflächenfeuchten in Innenräumen sind:
- Zu hohe Raumluftfeuchte, beispielsweise in Badezimmern welche nicht sauber gelüftet werden
- Feuchte aus dem Bauteil, zum Beispiel durch Leckagen oder Eintritt von aussen
- Eine zu tiefe Oberflächentemperatur der Innenwände
Die zu tiefe Oberflächentemperatur der Innenwände kann bei einer energetischen Sanierung vorkommen, als Beispiel bei einer Fassadensanierung:
Auf die Fassadenflächen wird eine Aussendämmung montiert und die Fenster werden ersetzt. Somit wird die Wärmetransmission durch die Aussenwand stark verringert. Dies führt allerdings auch zu Wärmebrücken bei Anschlüssen, welche wenig bis gar nicht gedämmt werden können. Häufig sind dies Fensterleibungen, Storenkästen, Balkone oder auch Aussenecken. Bei diesen Wärmebrücken entweicht die Wärme viel schneller, was zu einer tieferen Oberflächentemperatur dieser Bauteile führt. Im schlimmsten Fall ist die Oberflächentemperatur so tief, dass sich Kondensat bildet. Somit sind sämtliche Voraussetzungen für eine Schimmelpilzbildung gegeben.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass bei der energetischen Sanierung der Gebäudehülle die Wärmebrücken nicht vernachlässigt werden. Oftmals sind Lösungen zur Minimierung von Wärmebrücken und zur Verhinderung von Schimmelbildung relativ einfach auszuführen, sofern sie in der Sanierungsplanung berücksichtigt wurden.
Fazit
Schimmelpilz in Innenräumen ist sehr häufig auf eine zu hohe Oberflächenfeuchtigkeit von Bauteilen zurückzuführen. Bei einer energetischen Sanierung der Gebäudehülle werden Wärmebrücken relevanter. Deshalb ist es wichtig, dass bereits bei der Sanierungsplanung die Schwachstellen der Gebäudehülle identifiziert und die resultierenden Wärmebrücken minimiert werden. Für Beratung rund um die energetische Sanierung der Gebäudehülle stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.