Clever Dämmen – Energie Sparen
Energieeffizienz ist heute ein zentrales Thema für Bauherren und Hauseigentümer, insbesondere bei älteren Gebäuden, die vor 1990 erbaut wurden. Diese Immobilien bieten enorme Energieeinsparpotenziale, die durch gezielte Sanierungsmassnahmen erschlossen werden können. Doch wie geht man bei der Sanierung am besten vor? Welche Massnahmen versprechen die grössten Einsparungen und was kann sogar in Eigenleistung erbracht werden? Erfahren Sie in diesem Blogartikel mehr über die wichtigsten Aspekte einer energetischen Sanierung.

 

Energieeinsparpotenziale bei Altbauten

Gebäude, die vor 1990 errichtet wurden, entsprechen meist nicht den heutigen energetischen Standards. Häufig fehlt es an ausreichender Dämmung, und die Heiztechnik ist veraltet. Studien zeigen, dass durch eine umfassende Sanierung Einsparungen von bis zu 70 % der Heizenergie möglich sind. Dabei variieren die Einsparpotenziale je nach Bauteil:

Bildschirmfoto 2024 10 22 um 15.51.32

 

Erst dämmen, dann Heizung erneuern

Ein häufig gemachter Fehler bei der energetischen Sanierung ist die vorschnelle Erneuerung der Heizungsanlage. Die richtige Reihenfolge bei einer energetischen Gebäudesanierung ist entscheidend für die langfristige Effizienz. Zunächst sollte der Wärmebedarf des Hauses durch Massnahmen wie Dämmung der Fassade, des Dachs-/ Dachbodens sowie der Kellerdecke reduziert werden. Der Ersatz der Fenster stellen dabei ebenfalls eine relevante Massnahme der energetischen Sanierung der Gebäudehülle dar. Eine verbesserte Dämmung reduziert den Wärmebedarf des Hauses, was bedeutet, dass eine weniger leistungsstarke und somit günstigere Heizung ausreicht. Dies spart nicht nur Investitionskosten für die Heizung, sondern sorgt auch für niedrigere Betriebskosten. Daher sollte die Heizung erst nach den Dämmmassnahmen optimiert werden.

 

Empfohlene Vorgehensweisen für energetische Gebäudesanierungen:
  • Energieberatung: Vor Beginn einer Sanierung sollte eine professionelle Energieberatung durchgeführt werden, um die Schwachstellen des Gebäudes zu identifizieren und einen Sanierungsplan zu erstellen. In der Schweiz wird die Energieberatung durch kantonale Förderprogramme unterstützt.
  • Sanierungsplan erstellen: Ein klarer Sanierungsplan, der in Etappen durchgeführt werden kann, ist sinnvoll. Besonders wirksam ist die Kombination mehrerer Massnahmen, wie die Dämmung der Fassade, des Dachs und der Kellerdecke. Fenster und Türen sollten ebenfalls erneuert werden, um den Wärmeverlust weiter zu reduzieren. Abschliessend die Heizungsanlage.
  • Fördermöglichkeiten prüfen: Es gibt zahlreiche Förderprogramme auf kantonaler Ebene, die die Kosten einer energetischen Sanierung erheblich senken können. Diese Förderprogramme werden durch das „Gebäudeprogramm“ des Bundes unterstützt. Die Förderprogramme unterstützen Eigentümer sowohl finanziell als auch fachlich durch Beratung und Planung bei energetischen Sanierungen. Die Höhe der Förderungen hängt dabei vom jeweiligen Kanton und den geplanten Massnahmen ab. Es lohnt sich daher, die spezifischen Programme und verlangten Mindestanforderungen des jeweiligen Wohnkantons zu prüfen.

 

Was kann der Heimwerker selbst machen?

Für handwerklich begabte Hausbesitzer gibt es einige spannende Arbeiten, die selbst durchgeführt werden können. Das Dämmen der Kellerdecke und des Dachbodens bieten die Möglichkeit, mit Verhältnis wenig Investitionskapital eine jährliche Heizkostenreduktion von bis zu -30% zu erzielen. Wichtig ist jedoch, dass Heimwerker ihre Grenzen kennen und bei komplexeren Arbeiten einen Fachmann hinzuziehen.

  • Kellerdeckendämmung: Diese Massnahme kann von innen durchgeführt werden, indem Dämmplatten an der Kellerdecke angebracht werden. Das spart bis zu 10% der jährlichen Heizkosten. Die Materialien dafür sind im Fachhandel erhältlich, und die Arbeiten können ohne spezielles Werkzeug durchgeführt werden.
  • Estrichbodendämmung: Auch die Dämmung des Estrichs (Dachbodens) ist relativ unkompliziert. Hier können Dämmmatten oder -platten auf den Boden verlegt werden, um die Wärmedämmung zu verbessern. Dies trägt zur Einsparung von bis zu 20% Heizenergie bei, insbesondere in unbeheizten Dachböden.

 

Fazit

Eine umfassende energetische Sanierung lohnt sich, insbesondere bei älteren Gebäuden welche vor 1990 erbaut wurden. Durch die richtige Reihenfolge der Massnahmen – erst dämmen, dann die Heizung erneuern – lassen sich langfristig hohe Energieeinsparungen erzielen. Mit Hilfe der kantonalen Förderprogramme können die Investitionskosten deutlich reduziert werden. Heimwerker können durch einfache Massnahmen wie die Dämmung von Kellerdecken und Estrichböden ebenfalls einen wertvollen Beitrag leisten. Eine gut geplante Sanierung steigert nicht nur den Wohnkomfort, sondern schont auch die Umwelt, den Geldbeutel und steigert den Wert der Immobilie.